Zur Situation in Indien
Von der antikolonialen Bewegung zum Hindu-Nationalismus

Freitag, 14:00 Uhr, Raum 2

Vortrag und Diskussion mit Andreas

Der Vortrag befasst sich mit den zentralen Aspekten und Spezifika des Hindu-Nationalismus sowie den ökonomischen und sozialen Bedingungen seines Erstarkens.

Um die komplexe Situation in der ehemals sozialistischen Republik Indien greifbar zu machen, analysieren wir den Übergang vom Kolonialismus zur Staatwerdung. Wichtig hierbei ist die Frage, in wie weit die autoritäre Formierung, welche spätestens seit den 90er Jahren Bahn bricht und sich in seiner Ideologie aus den europäischen faschistischen Bewegungen des 19. Jahrhunderts speißt, bereits in der Phase der frühen Unabhängigkeit in Grundzügen angelegt war. In einem knappen historischen Abriss über diese Epoche, versuchen wir uns dieser Frage anzunähern.

Um die Zusammenhänge zu verstehen ist es zudem notwendig einen genaueren Blick auf die Genese der indischen Mittelklasse und ihre Funktion für die Hindu-Nationalistische Mobilisierung zu werfen. Die Pogrome gegen die muslimische Minderheit in Ayodhya, Gujarat und Delhi und das Pogrom gegen die Sikh Minderheit als Elemente der faschistischen Massenmobilisierung müssen ebenfalls in dieser Analyse miteinbezogen werden.

Zudem werfen wir einen Blick auf verschiedene soziale Bewegungen wie beispielsweise die Bauernproteste gegen die neoliberale Umstrukturierung der Landwirtschaft, die Proteste gegen die Novellierung des Einbürgerungsgesetzes und Studierendenproteste, welche die Hindu-Nationalistische Hegemonie in Frage stell(t)en und schauen, welche Perspektiven die gesellschaftliche Linke in Anbetracht dieses politischen Monsters hat.