Seit jeher gilt unter Anarchisten: „Wer wählt hat die eigene Stimme bereits abgegeben!“ Doch dieser Konsens unter den Radikalen bröckelt seit einer Weile. Grund dafür ist der rasante Aufstieg der AfD und der eklatante Rechtsruck, den inzwischen jede und jeder sehen kann, sofern er/sie nicht die Augen verschließen möchte. Seit die Faschisten ins Parlament drängen, rücken die Anarchistinnen näher an die Wahlurnen. Der Vortrag möchte sich der Frage nähern, ob Anarchist*innen in Zeiten des Rechtsrucks wählen sollen, was sie sich davon erhoffen können und welche Gefahren – Stichwort: Integration durch Pseudopartizipation – dies beinhaltet. Neben der anarchistischen Kritik des Parlamentarismus wird hierzu auf das Verhältnis zwischen Liberalismus, Sozialismus und Faschismus eingegangen, um die Notwendigkeit und die Gefahren des Antifaschismus aufzuzeigen.