Anarchist*innen sind sich in vielem uneinig. Eine der Fragen, die historisch wie aktuell am meisten für Diskussionen sorgt, ist die Frage nach der anarchistischen Organisierung. Sollen die Anarchist*innen sich überhaupt in größeren Organisationen zusammentun? Und wenn ja, wie sollen diese Organisationen aussehen? Unterschiedliche Strömungen des Anarchismus haben darauf historisch sehr verschiedene Antworten gegeben – und tun es immer noch. Sie reichen von dem Vorschlag der anarchosyndikalistischen Massengewerkschaft bis hin zur strömungsübergreifenden Propaganda- und Kultur-Organisation.
Dabei lohnt es sich gerade in dieser Frage, auch mal über den eigenen, geografisch begrenzten Tellerrand hinaus zu blicken. Denn auch außerhalb des deutschsprachigen Raums gibt es spannende anarchistische Organisationsansätze. Dieser Vortrag stellt mit dem Plattformismus und dem Especifismo zwei Ansätze aus unterschiedlichen Weltregionen und Epochen vor.
Thematisiert werden unter anderem ihre historischen Ursprünge, ihre wichtigsten Merkmale und die Organisationen, die sich heute noch auf diese Strömungen beziehen. Außerdem soll ein Blick auf die Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider Ansätze geworfen und die Frage beantwortet werden, inwiefern sie heute in unserer Region angewendet werden können.
Der Vortrag wird von einem Mitglied der Lokalgruppe Ruhr der anarchakommunistischen Plattform gehalten, die sich selbst auf die beiden Ansätze bezieht. Nach dem Vortrag wird es Raum für Fragen und Diskussion geben.