Das Buch beschreibt die Vielzahl von Aktionen und diskutiert die politischen Überlegungen der neuen (Klima)Aktivist*innen, die wissen, dass weder der von der Politik eingeschlagene Weg noch das vorgelegte Tempo in der Umsetzung seiner zögerlichen Maßnahmen dazu geeignet sind, die sich längst vollziehende Klimakatastrophe zu Land, im Wasser und in der Luft mit all ihren »Nebenwirkungen« wie bspw. dem Artensterben zu verhindern.
Sie wissen, dass ihre Kämpfe ebenso soziale Kämpfe sein müssen. Denn nur in einer radikal anderen Form des weltweiten Zusammenlebens und Zusammenwirtschaftens ist der Erhalt bzw. die Herstellung einer für die absoluten Mehrzahl der Menschen lebenswerten Gegenwart und Zukunft möglich.
Deshalb stellen sie sich gegen die weltweiten Ausbeutungsverhältnisse und tragen ihre Wut und ihren Protest auch dort auf die Straße, wo es nicht unmittelbar um Kohlekraftwerke, industrialisierte Landwirtschaft oder andere lebenszerstörende ökonomische Bereiche geht. Im Bewusstsein, dass es in diesen Zeiten fast schon wortwörtlich um alles geht.
Das zeigt sich u.a. daran, mit welcher Konsequenz sie sich für den Erhalt und die Wiederherstellung der notwendigen Naturbedingungen einsetzen, um einer vorgezeichneten dystopischen Zukunft zu entgehen und stattdessen ein gemeinsam und solidarisch organisiertes Leben mit allen und für alle überhaupt noch gestalten zu können.
Denn ein »Green New Deal« kann und wird die Lösung nicht sein. Er stellt lediglich einen kläglichen Versuch dar, kapitalistische Bedingungen über weitere Jahrzehnte hinweg aufrechtzuerhalten. Kapitalismus aber beruht essentiell und seiner Grundbedingung nach auf Ausbeutungs- und Vernichtungsverhältnissen nicht nur von Menschen, sondern auch von dem, was wir als Natur bezeichnen - und sei es zum Preis absoluter Zerstörung.
Zucker im Tank (Hg.): Glitzer im Kohlestaub – Vom Kampf um Klimagerechtigkeit und Autonomie, 380 Seiten, 19,80 Euro, Assoziation A, ISBN 978-3-86241-487-1